Solidarity with our French comrades! Protèger le climat n‘est pas un crime!


Dear comrades,
our solidarity with climate activists has to be international. We are therefore shocked by the treatment of our comrades in France. Due to the lack of information in the German media about the situation in France, this text is particularly important to us.

To prevent the planned expansion of the A69 highway between the French cities of Toulouse and Castres by the ATOSCA company, climate activists occupied a forest. The expansion would destroy a healthy mixed forest with old deciduous trees and nesting sites for important bird species and thus a stable ecosystem. 
As a result, the forest was declared as ZAD (zone à défendre = zone to be defended). There was already a major wave of protest against the project last spring. 
But once again we see what we have seen all too often
The state is responding to the occupation with hard repression, playing off interests of the local people against the interests of capital. 
The repression against the activists, who call themselves les écureuils (the squirrels), ranges from physical violence and tear gas attacks to siege strategies on the part of the French police.
In one day, 103 tear gas grenades were fired into the forest and parts of the occupation were encircled for several weeks. With this tactic, the cops deliberately disrupted the activists’ supply of food, drinking water and diabetes medication. As a result, the involuntary hunger strike led to health problems. 
The perfidy and ignorance of the French state towards human dignity and climate protection is all too evident here. This did not go unheard internationally. An  employee of the United Nationas was already on site and criticized the French state’s actions towards its own citizens and protected habitats. 
What sounds so unimaginable and inhumane is happening very close to us and we are not even aware of it.

We must also clearly criticize the media coverage in Germany. Nowhere, we can find articles about the current situation of the occupation, even though information about it is highly relevant. This also shows its hypocrisy by  talking about the importance of climate protection and human rights but simply keeping quiet about the violations of fundamental rights and interference in the ecosystem in one neighbouring country. 
The French state’s inability to find adequate solutions is evident in its use of inhumane means to break the resistance. It thus exposes itself as similarly corrupt and violent, as the world already knows from autocracies. 
The violence inflicted on progressive movements in liberal democracies such as Germany and France and autocracies such as Russia or Iran differs only in terms of its quality. The act of attacking progressive movements remains the same. That is why we need a world without hierarchies and authoritarian constraints.
Forest occupations are one way trying to claim free spaces. The structures of most forest occupations test precisely this coexistence without violent and questioned hierarchies. This struggle for free spaces is therefore also antagonistic to existing power structures of the state and the economy.  
It is significant that no matter what form of climate activism you look at, if it actively harms the enforcement of profit interests, the state strikes. We saw this with the eviction of Lützerath, the Heibo, the Fecher and, for example, with the completely disproportionate accusation of criminal association against the “Last Generation”. 

Standing up for consistent climate protection means taking on environmentally destructive large companies and capital and defending ourselves against the attacks of the state (as a monopoly of force enforcing capital interests). If we have to fight against such strong opponents, we have to fight together. This means standing in solidarity with all people worldwide who are committed to protecting our planet and the ecosystem and forming alliances!
For more information check out @labo_des_terres on Instagram.
Also support the forest occupation near Grünheide (@teslastoppen on Instagram), which is fighting against the expansion of the Tesla factory in Brandenburg.
Solidarity forever! Protèger le climat n‘est pas un crime! Klima schützen ist kein Verbrechen!  
Solidarity avec les eceureiles! 

Redebeitrag auf dem Schulstreik zum Feministischen Kampftag in Dresden

Auch wir beteiligten uns am 8. März am Feministischen Schulstreik der Schwarzen Rose Gewerkschaft. Dabei durften wir folgenden Redebeitrag halten:
 
“Es folgt ein Redebeitrag, bei dem Rassismus, Xenophobie, Antisemitismus, sexualisierte Gewalt, Queer- und FLINTA-Feindlichkeit im Schulkontext thematisiert werden.
Betritt man das Gebäude meiner ehemaligen Schule, sieht man links neben dem Eingang ein Schild: Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Als ich mit 10 Jahren auf das Gymnasium gewechselt bin, habe ich das als sehr positiv wahrgenommen. Doch mit diesem Schild am Eingang, das in über 4 Tausend Schulen in Deutschland die Wände schmückt, macht Rassismus und jede andere Diskriminierungsform nicht vor der Pforte halt.
Wie auch? Es fängt schon im Unterricht an. In veralteten Lehrbüchern wird eurozentrisch Geschichte gelehrt. Während wir der Politik Bismarcks 2 Monate widmeten, behandelten wir die Kolonialzeit innerhalb zweier Unterrichtsstunden. Zwei Stunden, in denen der Fokus nicht auf den begangenen Völkermorden, den unzähligen Verbrechen durch die Kolonialmächte und nicht auf der Ausbeutung der Länder und Völker lag. Dass diese kolonialen Zustände noch immer auf grausamster Weise bestehen und der Wohlstand im politischen Westen ein Resultat jener jahrhunderterlanger Unterdrückung ist, dazu stand nichts in den Schulbüchern. Geschichte bildet Perspektiven. Perspektiven schreiben Geschichte. In den Lehrplänen und Büchern ist jedoch vor allem eine präsent: Die der weißen, europäischen Unterdrückung. Aufklärung über Diskriminierungsformen? Unterricht zur Kolonialgeschichte aus Sicht der Unterdrückten? Fehlanzeige.
Auch Queerfeindlichkeit ist leider nicht selten Bestandteil des Schulalltags. Es beginnt bei heteronormativen Lehrmaterialien, welche keinerlei “Vielfalt” bieten und nach wie vor die Lehrpläne und Schulräume prägen. Abweichungen von diesem heteronormativen Bild werden als unnormal angesehen, es gibt so gut wie keine Aufklärung über queere Themen. Lehrkräfte sprechen selten und meist nur peinlich berührt über solche Anliegen und beschweigen die Existenz queerer Menschen. 
Ich erinnere mich nur zu gut an queerfeindliche Aussagen, welche von Lehrenden gegenüber SchülerInnen geäußert wurden, die ohne jegliche Konsequenzen blieben.
Doch das Problem endet nicht beim Unterricht. 
Eine Freundin von mir ist in der 6. Klasse nach Deutschland immigriert und an unsere Schule gekommen, nachdem sie einen einwöchigen Deutschkurs belegt hatte. Wenn sie etwas vorgelesen hat, wurde sie ausgelacht. Sprach sie etwas falsch aus, wurde sie ausgelacht. Von Schüler*innen ebenso wie von Lehrenden. Immer wieder sprach sie das bei Lehrenden an. Es passierte nichts. 
Als ich in der 8. Klasse war, war es ein Ding, dass in der Jungenumkleide vorm Sportunterricht Hitlergrüße gezeigt wurden. Antisemitische Anfeindungen waren gängige Beleidigungen und Nazisticker in jedem Klassenchat präsent. 
Immer wieder sprachen wir es an. Es passierte nichts. 
In der 11. Klasse verglich mein Biolehrer eine PoC in meinem Kurs mit Dreck. Wir sprachen es bei Lehrenden an und – naja ihr wisst was kommt: es passierte nichts. 
Von solchen Geschichten könnte ich dutzende erzählen und die meisten von euch wahrscheinlich auch. 
Die patriachalen Eigenschaften des Bildungswesens sind ebenso unschwer zu erkennen.
Die starke Festschreibung des Schulsystems auf zwei Geschlechter und deren stereotypische Geschlechtsrollen bildet sich als große Problematik ab: die Geschlechterhierarchie und die damit einhergehende Diskriminierung aufgrund von Geschlecht wird meist reproduziert und zieht verheerende Folgen mit sich.
Kinder und Jugendliche werden in ihrer Selbstentfaltung eingeschränkt, da sie das Gefühl haben, in das binäre Geschlechtersystem passen zu müssen.
Auch bekommen SchülerInnen, welche zuvor kein oder ein untypisches Geschlechterbild hatten, durch die Schule oder andere Institutionen schon im jungen Alter diese stereotypischen Rollen zugewiesen und eingeredet.
Unnatürliche, sozial geschaffene Geschlechtsdifferenzen, sowie die Inszenierung und Attributierung von Geschlecht wird durch Lehrkräfte oft reproduziert. 
Jungen, männlich gelesenen Kindern wird viel zu häufig noch vermittelt, dass feminine Eigenschaften “schwach”, “niedrig” oder “unangebracht” seien. Somit entwickeln sie eine tendenzielle Abwertung der Weiblichkeit, welche die Benachteiligung von weiblich gelesenen Personen mit sich bringt. Männlich gelesene Kinder lehnen dadurch oft feminine Spielzeuge, Materialien, Tätigkeiten und Personen ab, sie wollen nicht mit ihren weiblichen Mitmenschen spielen. Weiblich gelesene Kinder werden also aktiv abgegrenzt, obwohl sie diese Trennung in den seltensten Fällen wollen und selbst vornehmen. 
Diese Ablehnung von Weiblichkeit zieht sich bis zur Pubertät weiter: toxisch maskuline Vorbilder, welche sich durch ihre Dominanz und Diskriminierung gegenüber FLINTA Personen definieren, sind bei vielen zur Normalität geworden.
Feminismus wird von den meisten solcher Menschen als “nicht mehr nötig” bezeichnet, obwohl sie selber patriachale und sexistische Verhaltensweisen reproduzieren, was Feminismus ja gerade so notwendig macht.
Sexistische, queerfeindliche, rassistische und antisemitische Äußerungen werden an Schulen und anderen Institutionen meist als Witz oder Spaß verharmlost, obwohl sie sehr real und verletzend für betroffene Personen sind. Wie kann es sein, dass Wörter wie “schwul” oder “lesbisch” beteits von FünftklässlerInnen als Schimpfwörter benutzt werden? Warum werden solche Tätigkeiten von Lehrenden zwar wahrgenommen aber trozdem ignoriert?
Die fehlende Awareness von Lehrkräften im Bezug auf solche Diskriminierung, wie auch die eigene Ignoranz und Intoleranz, bieten den Betroffenen so gut wie keine Hilfe. Während Lehrende eigentlich als Schutzperson gegenüber SchülerInnen fungieren sollen, wird diese Autorität viel zu oft missbraucht. Ich bin immer wieder über die Dreistigkeit und Schamlosigkeit einiger Lehrkräfte schockiert, wie stark sie diese Machtposition ausnutzen.
Die fehlende Erziehung männlich gelesener und Fokus auf die “Selbstverantwortung” weiblich gelesener Personen stellt ein weiteres grundlegendes Problem des Patriarchats da. FLINTA werden in ihrer Äußerung eingeschränkt, da sie sich meist an mehr “dress codes” halten als männlich gelesene, mit der Begründung, dass sie sich somit vor sexuellen Übergriffen “schützen”. Eine Aufklärung und Erziehung von männlichen Personen wäre weitaus zielführender, jedoch wird dies in den seltensten Fällen getan. Don’t protect your daughter – educate your son!
Schulen sind nicht diskriminierender als andere Institutionen der Gesellschaft oder die Gesellschaft im Ganzen. Doch durch das Machtgefälle zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen haben marginalisierte Gruppen umso weniger die Chance, gegen  Diskriminierungen und Übergriffe vorzugehen. Die Angst vor weiterer Schikane und Abwertung, ebenso wie vor schlechten Noten, wenn mensch sich gegen die bestehenden Umstände wehrt, ist oft groß.
Insbesondere wenn die Person unter sexueller Belästigung durch eine Lehrkraft leidet, wird in den seltensten Fällen Hilfe geboten und konsequent gehandelt. 
Ich habe selber in meiner eigenen Schulzeit viel übergriffiges Verhalten von Lehrkräften erlebt und leider auch toleriert, ebenso wie viele meiner Mitlehrnenden. Zu oft wurden die Beschwerden von SchülerInnen ignoriert, totgeschwiegen oder ihnen gar selbst die Schuld gegeben, obwohl das Machtgefälle zwischen SchülerInnen und Lehrenden deutlich zu erkennen ist. Auch die fehlende Solidarität von MitschülerInnen schüchtert viele der Betroffenen stark ein.
Aus Angst vor weiterer Diskriminierung trauen sich SchülerInnen oft nicht von ihren Erlebnissen zu berichten und nach Hilfe zu suchen.
Schule reproduziert nicht nur Diskriminierungsformen, sie unterrichtet sie gleich mit und verankert sie in den Köpfen der jungen Menschen. Denn die Schule ist für Kinder und Jugendliche ein wichtiger sozialer Begegnungsort, der sie beim Großwerden begleitet und so auch die Entwicklung der Menschen mitformt. 
Deswegen ist es so verdammt wichtig, gegen die bestehenden Zustände aktiv zu werden. Es braucht ein neues Schulsystem: Lehrpläne, die Diversität aufzeigen und weggehen vom eurozentrischen Geschichtsverständnis. Es braucht mehr Aufklärung, bei Lehrer*innen und Schüler*innen, über gesellschaftsrelevante Themen wie Rassismus, Patriarchat, Queerfeindlichkeit und sexualisierte Gewalt. Zudem Kontrollinstanzen für Lehrkräfte, die verhindern, dass Lehrende ihr Machtposition so nutzen können, dass sie Diskriminierung geschehen lassen und selbst Diskriminieren können ohne jegliche Konsequenzen!
Doch dass sowas, vor allem in Zeiten wie jetzt, nicht so schnell passieren wird, ist klar.
Umso wichtiger ist es, dass wir jungen Menschen aktiv werden! Schule ist und war schon immer ein politischer Aushandlungsraum.
Wir müssen gegenhalten, wann immer uns Diskriminierung begegnet. Besonders in der Schule, wo Menschen oft Ausgrenzung und ein Gefühl der Ohnmacht erfahren, braucht es die Solidarität jede*r einzelnen! 
Bildet Banden! Sprecht über eure Erfahrungen und solidarisiert euch mit Betroffenen! Und vor allem: Organisiert euch, ob in der Schule oder anderswo. 
Seid laut, seid ungehorsam und lasst nicht zu, dass sich Menschen wohlfühlen können, wenn sie diskriminieren, ausgrenzen oder übergriffig werden, egal ob im Klassenzimmer, dem Hörsaal oder im Bekanntenkreis!”

Die Gefahr durch rechts wächst. Antifaschistischer Selbstschutz jetzt!

Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Rechercheteam Correctiv einen Bericht über ein geheimes Treffen von hohen AfD-Funktionären, Finanziers und bekannten Neonazis, so unter anderem Martin Sellner. In diesem wurden Pläne über die Vertreibung und Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland besprochen.

Diese Aufdeckungen sind für uns wenig überraschend. Antifaschist*innen recherchieren seit Jahren über extrem rechte Netzwerke, decken Verbindungen der AfD in die Neonazi-Szene auf und setzen sich mit völkisch-nationalistischen sowie rassistischen Programmpunkten auseinander. Sie kämpfen seit Jahren gegen rechts, ob auf der Straße, in Publikationen, Musik oder durch Vereinsarbeit. Und das mitunter der Inkaufnahme der Gefahr für ihr eigenes Leben, durch Bedrohungen von Neonazis oder Verfolgung durch Sicherheitsbehörden wie dem Verfassungsschutz und der Polizei.

Und dennoch schockiert es uns: es zeigt wie organisiert Neonazis in diesen Zeiten sind und sich im Stande fühlen über groß angelegte Säuberungspläne zu reden. Dass dem Neonazismus mit der AfD, die sich im Umfragehoch suhlt, ein parlamentarischer und bald auch regierungsbeteiligter Arm geboten wird, ist brandgefährlich.

Wir können nicht länger die Augen vor der faschistischen Gefahr verschließen. Deshalb kann dies für uns nur eins heißen:
Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen. Und zwar jetzt!

Wir müssen uns organisieren, Kollektive aufzubauen und gemeinsam für Antifaschismus eintreten. Es heißt sich solidarisch mit Menschen, die nicht in das rechte Weltbild passen zu solidarisieren und gegen jede Menschenfeindlichkeit entschlossen aufzustehen. Es heißt solidarische Nachbarschaften zu etablieren und dafür zu sorgen, dass sich kein Fascho in unseren Kiezen wohl fühlt, geschweige denn erst reintraut. Und es heißt Faschist*innen, wo auch immer sie versuchen ihre Hetze reinzutragen, den Kampf anzusagen:

Doch wie tut ihr dies? Nehmt an antifaschistischen Protesten teil und organisiert selbst welche. Gründet Antifa Gruppen und vernetzt euch mit Mitmenschen.
Staat und Polizei werden uns nicht dabei helfen, die Bedrohung durch rechts effekitv abzuwenden. Kurzum: es gibt einen Grund, warum sich Nazis in Polizei- und Sicherheitsbehörden wohl fühlen. Sie gehen von einem autoritären Gesellschaftbild aus und unterstützen Hierarchien, die die Gesellschaft bewusst spalten. Und genau dort findet eine Überschneidung statt.

Wir brauchen uns nicht in die Illusion hüllen, dass der Staat sich effektiv für ein Abbau an faschistischen Tendenzen einsetzt, wenn doch diese sein eigenes Funktionieren stärken.
Aufgrund dessen sind wir weitestgehend auf uns selbst gestellt. Und genau deshalb lasst uns solidarisch antifaschistisch für eine befreite Gesellschaft kämpfen!

Es liegt auch an uns, das Wissen zum Kampf gegen Rechts weiterzugeben, deshalb “each one – teach one” um in unserer Bewegung zu wachsen.
Sodem sei es: Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen! Kapital, Staat und Faschismus den Kampf ansagen! Widerstand jetzt!

Solidarität mit Tümpeltown! Leinemasch verteidigen!

Liebe Genoss*innen,

seit nun mehr als einem Jahr hält sich die Waldbesetzung ung Tümpeltown bei Hannover. Durch die Anstrengungen vieler Aktivistis konnte im letzten Jahr eine Rodung der Waldflächen verhindert werden, allerdings ist das Barrio Tümpeltown nun diesen Januar erneut räumungsbedroht. Wir wollen unsere Solidarität mit allen Aktivistis ausdrücken, die für den Erhalt dieser wertvollen Waldflächen und Tierschutzräume kämpfen. Wir finden es unfassbar beeindruckend, wie Aktivisti selbst in dieser trüben Jahreszeit den Mut und Courage aufbringen, einen Ort Natur zu bewahren. Sie sollten in einer Welt, wo die Klimakatastrophe droht uns jede Perspektive zu nehmen, jedem Menschen Orientierung bieten, Sinn im Kampf für den Erhalt unseres Planeten zu finden.

Im Januar letzten Jahres kämpften wir ebenfalls für den Erhalt von Waldflächen und unterstützten die Waldbesetzung bei Dresden, den Heibo. Allerdings zeigt sich, dass im Kampf gegen die Gier der Großunternhemen, der Staat das Handlanger darstellt und bereitwillig dieser Wolllust, fröhnend den Weg bereitet. Kapital und Staatsmacht bilden eine Bande, die nicht schon ohnehin unser aller Leben umschließt, sondern sich hier konkret in Repression gegen Aktivistis äußert. Sie tragen die Lasten von Repression oft weit weg von zivilgesellschaftlicher Unterstützung und sind dazu oft Opfer medialer Diffamierung ihrer gewählten Protestform. Es ist uns unerklärlich, wie in Zeiten des Klimawandels der Staatsapparat einen 10m breiten Autobahnstreifen, mit Gewalt gegen Aktivisti und der Zerstörung von Natur rechtfertigen kann. Das Erreichte gleicht einer Nullrechnung, während auf der anderen Seite nur unsere Wut darüber übrig bleibt.

Oft wird unterschätzt, dass Waldbesetzungen auch Freiräume der Entfaltung und Solidarität sind. Alternative Lebenskonzepte werden gelebt und können somit auch Orientierungspunkte für eine Gesamtgesellschaft sein. Die Räumung dieser Freiräume bedeutet die weitgehende Zerstörung von gelebter Vision. Die Vernichtung von Gesellschaft durch den Staat.
Von Sachsen bis Hannover, aus Heibo bis ins Barrio Tümpeltown, alle Wälder, Moore und Tümpel bleiben!
Ab dem 06.01. in die Leinemasch. Banden bilden und die Theorie Praxis werden lassen. Weil wir bleiben, bis jeder Baum und jedes Dorf bleibt!
“Der Staat zeigt Zähne und wir sorgen für Zahnausfall.”
Bis bald im Wald! #senfinihreaugen

Statement zu unserer Demo “Solidarisch wie noch nie – Antiautoritäre Perspektiven erkämpfen” am 16.12.23

Liebe Antifaschist*innen, 
die Demonstration “Solidarisch wie noch nie – antiautoritäre Perspektiven erkämpfen” (16.12.2023) liegt nun schon einige Tage zurück. Wir wollen einige unserer Gedanken dazu teilen.
Wir schätzen die Demonstration als gelungen ein und sind glücklich darüber, wie lautstark wir ein Zeichen gegen Repressionen und für eine antiautoritäre Sicht in verschiedenen Diskursen setzen konnten.
Dies ermöglichten viele Helfer*innen und jeder Mensch, der mit uns auf der Straße war. Wir danken diesbezüglich allen Antifas aus Dresden und Zugereisten. 
Auch diese Demo blieb von Repressionen nicht verschont: die Polizei filmte ständig in die Demonstration hinein und stoppte diese auch kurz vor Ende aufgrund des Zündens von Pyrotechnik. Eine gezielte Provokation? Wir finden, dass wir über Mittel einer radikal auftretenden Demonstration streiten sollten, weisen aber ganz klar das Auftreten der Polizei zurück. Sich vollgepanzert, mit Taschenlampen und Pfeffer im Anschlag vor eine Demonstration zu stellen ist sicher nicht deeskalierend. Ebenso nicht das übermäßige Polizeiaufgebot. Die Polizei ist und bleibt weder Freund noch Helfer. Eben deshalb dürfen wir uns nicht auf diese verlassen. Es geht dieser gewiss nicht darum Frieden zu stiften, sonder vielmehr darum, die radikale Antifa als “Straftäter” zu diskreditieren. Darum geht hierbei auch ganz klar die Kritik an bürgerliche Presse, welche nur Polizeiberichte abschreibt und als Headliner “Ermittlungen nach Linker-Szene-Demo” nimmt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Demo ist auch wirklich zu viel verlangt.
Wir wollen unsere Reichweite an dieser Stelle nutzen, um einen Diskurs um Aktionsformen und eine neue Ausrichtung von Protest anzustoßen. Wir bekommen zum Teil das Gefühl nicht los, dass trotz einer erfolgreichen Demonstration, in vieler Hinsicht Strukturen und Aktionsbereitschaft fehlen, um vorallem in Bezug auf die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, dem Rechtsruck aktiv etwas entgegen zu setzen.
Wir würden gerne zu mehr Vernetzung aufrufen, sehen allerdings auch die vielschichtigen Probleme, welche in dieser Belange in und um die Szene existieren. Das wichtigste ist, zu erkennen das nur Selbstorganisation einen aktiven Protest garantieren kann. Wir hoffen deshalb, dass wir mit diesem Post dazu anstoßen können, dass auch in eurem Umfeld Menschen gesucht und gefunden werden können, mit denen sich Protest autonom organisieren lässt. 
Wir müssen Strukturen etablieren, in denen wir unsere Erfahrungen teilen können, Inhalte austauschen und gemeinsam lernen. Das heißt vor allem Kollektive aufbauen und Bündnisarbeit vorantreiben. Also hiermit: organisiert euch! 
Falls auch ihr Anregungen zu Aktionsformen oder Fragen zu Möglichkeiten der Vernetzung habt, wollen wir hier eine Plattform schaffen, wo dies geäußert werden kann. Wir hoffen auf eure Inspirationen, denn auch uns fällt es manchmal schwer, konkrete Visionen für bewährte und weniger bewährte Aktionsformen zu entwickeln. Hier kann uns Diskurs sehr weiterhelfen, denn er erlaubt uns eine Orientierung an Bedürfnissen und Expertise von Interessierten, sowie schon Aktiven Menschen
Also in diesem Sinne: bildet Strukturen, seid solidarisch miteinander! Kämpfen wir für eine radikale antiautoritäre Linke!
Kontakt: antifascistadresden@systemli.org

Türkei – Nach der Wahl

Antifa Meets – “Türkei – Nach der Wahl”

Nach der Wahl vom 14. bis 28. Mai 2023 intensivieren sich die Debatten unter den linken, demokratischen Kräften in der Türkei,
wobei einige grundlegende Fragen behandelt werden.
Welche politischen, ideologischen und praktischen Diskussionen und Veränderungsvorschläge werden hierbei erörtert,
und welche Relevanz haben sie für die Kämpfe in Deutschland?
Im PlatzDA trafen wir uns vor der Wahl, um uns mit den historischen Kontinuitäten und den für die Wahl relevanten Ereignissen in der Türkei auseinanderzusetzen.
In der Folgeveranstaltung möchten wir uns erneut den Diskussionen unserer internationalen Genoss*innen widmen. Außerdem möchten wir den Austausch fortführen,
was aus unseren Perspektiven aus der Situation in der Türkei gelernt werden kann.

“Türkei – Nach der Wahl” – 05.09.23 19:00

Freie Sachsen zerschlagen | 07.07.

Freie Sachsen zerschlagen

Max Schreiber von den rechtsextremen Freien Sachsen kündigt an, jeden 1. Freitag im Monat in von ihm benannten “Brennpunkten” Proteste durchführen zu wollen. Der erste dieser Art wird am 07.07.23 am Parkplatz Wölfnitzer Ring (Gorbitz) sein. Besonders gefährlicher wird es dadurch, dass er eine “No-Go-Area für Geflüchtete und Migrant*innen” Ausruft.

Um sich dem entgegenzustellen, wird es morgen 18 Uhr an der Ecke Wölfnitzer Ring/Kesselsdorfer Straße eine Kundgebung geben. Wir wollen solchen rassistischen Hetzreden keinen Raum lassen und einen safe space für Betroffene rassistischer Gewalt schaffen.

Erscheint zahlreich, lasst uns gemeinsam für antifaschistische Grundwerte einstehen!
Sagt es allen weiter! Morgen 18 Uhr in Gorbitz!

Gebt aufeinander acht und seid mit Menschen solidarisch, die besonders von Schreibers rassistischer Hetze betroffen sind.

Wir werden einige Getränke und Snacks bereitstellen, freuen uns aber sehr, wenn jede*r noch etwas mitbringen kann.

Freie Sachsen zerschlagen | 07.07. 18:00

Dresden zelebriert – Europa tötet

Dresden zelebriert – Europa tötet

Heute am 04.07. findet in Dresden das Europafest auf dem Neumarkt statt.
Mit dem Titel „La fête de L‘Europe“ feiert Dresden den Gedanken europäischen Einigkeit und Zusammenarbeit,
während still und unerhört Menschen ihr Leben in den Fluten des Mittelmeers lassen.
Ein Fest Europas zu feiern, in Zeiten eines massiven Rechtsrucks in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten
und der defacto Abschaffung des Asylrechts, ignoriert und relativiert europäische Zustände.
Tagtäglich fliehen Menschen vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Vertreibung
und sterben an den Mauern der Festung Europa, während sich die EU an ihrer Dekadenz labt.
Es ist ein ekelhaftes Spiel vorgeheuchelter Menschlichkeit – zum Ausdruck gebracht durch eine EU,
die seit 2011 einen Friedensnobelpreis trägt.

Doch an diesem Friedensnobelpreis sowie der EU-Flagge klebt das Blut der Opfer.

Wer sich auf die Flucht begibt und in Europa versucht auf Solidarität zu treffen, erfährt genau das Gegenteil.
Ob rechtsradikale Proteste vor Geflüchtetenunterkünften, rassistische Hetze und Übergriffe, diskriminierende Behördengänge
oder auch tagtägliche Schickane durch die Cops, Migrant:innen werden tagtäglich und strukturell Opfer rassistischer Gewalt.
Die Liste dieser ist um ein vielfaches mehr, als das was bereits aufgezählt wurde.

Spezialgast des Festes sollte Macron sein. Dieser musste allerdings aufgrund der Proteste in Frankreich absagen.
Und genau das schlägt in diesselbe Kerbe.
Nach der Ermordung von dem 17-jährigen Nahel durch einen Polizisten durch tödlichen Schüsse in die Brust, brennt Frankreich. Und das zurecht!
Es zeigt wie viel Wut nun überkocht, auf einen Staat der seine eigene Bevölkerung mit Bullengewalt am Boden hält,
welche nicht in geringen Fällen tödlich endet.
Es ist die Wut auf ein menschenfeindliches System, wo Staaten und Kapital einerseits für Fluchtursachen sorgen, Menschen vor Verfolgung, Hunger, Krieg und unermessliches Leid fliehen und dann wiederum in den von Kapitalismus am meisten profitieren Ländern in die soziale und wirtschaftliche Peripherie gedrängt werden.
Es ist das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber rassistischen Zuständen, welches in diesen Tagen in Frankreich in Wut umschlägt.
Wir solidarisieren und ausdrücklich mit den Protesten in Frankreich und merken an, dass es kein französisches Problem ist.
Sondern Migrant:innen sind auch hier sehr ähnlicher Repression ausgesetzt!

Wir sagen: um Europa keine Mauer! Bleiberecht für alle und auf Dauer! Justice pour Nahel! No nation no border, fight law and order!

 

Dresden zelebriert – Europa tötet | 04.07.2023

Selbstbestimmungsgesetz

+++NEUER TERMIN+++

Antifa meets Selbstbestimmungsgesetz

🗓 19.6.2023 19:00
📍Platzda, Wernerstraße 21

Bei dieser Antifa meets-Veranstaltung soll es um das Selbstbestimmungsgesetz gehen, ein Entwurf der Ampelkoalition, der die Änderung des Geschlechtseintrags für trans* und inter* Personen wesentlich erleichtern und das „Transsexuellengesetz“ ablösen soll. Wir schauen uns an, welche Auswirkungen dieses Gesetz für trans* und inter* Menschen haben wird, tauchen ein in queere Geschichte und betrachten international die politische Entwicklung im Umgang mit trans* und inter* Personen.

Wir freuen uns auf einen guten Diskurs mit euch                                                                                                                                                                                              

Antifa-Ost Verfahren

Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!

Morgen, am 31.05. soll das Urteil im “AntifaOst”-Verfahren gegen Lina E. und Genoss*innen fallen.
Seit September 2021 stehen sie mit dem Vorwurf, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben, vor Gericht. Lina ist bereits seit November 2020 in U-Haft.
Sollte das Gericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft nachkommen, und die Angeklagten auf bis zu 18 Jahre Haft verurteilen, wäre dies eine ganz neue Dimension der Kriminalisierung von autonomer antifaschistischer Politik und würde die Basis legen für eine noch nicht dagewesene Welle der Repression gegen linke Gruppen.
Für uns ist klar: gegen dieses überzogene Maß an Repression hilft nur unsere Solidarität!

Kommt also alle am 03.06. nach Leipzig und lasst uns diesem Bullenstaat zeigen, was wir von ihm halten: Gar nichts!
Solidarität heißt aber nicht nur, gemeinsam auf die Straße zugehen, sondern sich überall zu organisieren und gemeinsam mit allen Mitteln gegen Nazis vorzugehen.
Ob das nun Recherche, Sitzblockaden oder direkte Konfrontation bedeutet: Egal wie das Urteil ausfällt, dürfen wir uns von diesem nicht einschüchtern lassen, sondern sollten unseren Einsatz umso entschlossener fortsetzen.

Antifaschistische und militante Politik bleibt notwendig und legitim und wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen!

 

Solidarität mit den Angeklagten im Antifa-Ost Verfahren