Dresden zelebriert – Europa tötet
Heute am 04.07. findet in Dresden das Europafest auf dem Neumarkt statt.
Mit dem Titel „La fête de L‘Europe“ feiert Dresden den Gedanken europäischen Einigkeit und Zusammenarbeit,
während still und unerhört Menschen ihr Leben in den Fluten des Mittelmeers lassen.
Ein Fest Europas zu feiern, in Zeiten eines massiven Rechtsrucks in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten
und der defacto Abschaffung des Asylrechts, ignoriert und relativiert europäische Zustände.
Tagtäglich fliehen Menschen vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Vertreibung
und sterben an den Mauern der Festung Europa, während sich die EU an ihrer Dekadenz labt.
Es ist ein ekelhaftes Spiel vorgeheuchelter Menschlichkeit – zum Ausdruck gebracht durch eine EU,
die seit 2011 einen Friedensnobelpreis trägt.
Doch an diesem Friedensnobelpreis sowie der EU-Flagge klebt das Blut der Opfer.
Wer sich auf die Flucht begibt und in Europa versucht auf Solidarität zu treffen, erfährt genau das Gegenteil.
Ob rechtsradikale Proteste vor Geflüchtetenunterkünften, rassistische Hetze und Übergriffe, diskriminierende Behördengänge
oder auch tagtägliche Schickane durch die Cops, Migrant:innen werden tagtäglich und strukturell Opfer rassistischer Gewalt.
Die Liste dieser ist um ein vielfaches mehr, als das was bereits aufgezählt wurde.
Spezialgast des Festes sollte Macron sein. Dieser musste allerdings aufgrund der Proteste in Frankreich absagen.
Und genau das schlägt in diesselbe Kerbe.
Nach der Ermordung von dem 17-jährigen Nahel durch einen Polizisten durch tödlichen Schüsse in die Brust, brennt Frankreich. Und das zurecht!
Es zeigt wie viel Wut nun überkocht, auf einen Staat der seine eigene Bevölkerung mit Bullengewalt am Boden hält,
welche nicht in geringen Fällen tödlich endet.
Es ist die Wut auf ein menschenfeindliches System, wo Staaten und Kapital einerseits für Fluchtursachen sorgen, Menschen vor Verfolgung, Hunger, Krieg und unermessliches Leid fliehen und dann wiederum in den von Kapitalismus am meisten profitieren Ländern in die soziale und wirtschaftliche Peripherie gedrängt werden.
Es ist das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber rassistischen Zuständen, welches in diesen Tagen in Frankreich in Wut umschlägt.
Wir solidarisieren und ausdrücklich mit den Protesten in Frankreich und merken an, dass es kein französisches Problem ist.
Sondern Migrant:innen sind auch hier sehr ähnlicher Repression ausgesetzt!
Wir sagen: um Europa keine Mauer! Bleiberecht für alle und auf Dauer! Justice pour Nahel! No nation no border, fight law and order!