Archiv für den Monat: Dezember 2023

Statement zu unserer Demo „Solidarisch wie noch nie – Antiautoritäre Perspektiven erkämpfen“ am 16.12.23

Liebe Antifaschist*innen, 
die Demonstration „Solidarisch wie noch nie – antiautoritäre Perspektiven erkämpfen“ (16.12.2023) liegt nun schon einige Tage zurück. Wir wollen einige unserer Gedanken dazu teilen.
Wir schätzen die Demonstration als gelungen ein und sind glücklich darüber, wie lautstark wir ein Zeichen gegen Repressionen und für eine antiautoritäre Sicht in verschiedenen Diskursen setzen konnten.
Dies ermöglichten viele Helfer*innen und jeder Mensch, der mit uns auf der Straße war. Wir danken diesbezüglich allen Antifas aus Dresden und Zugereisten. 
Auch diese Demo blieb von Repressionen nicht verschont: die Polizei filmte ständig in die Demonstration hinein und stoppte diese auch kurz vor Ende aufgrund des Zündens von Pyrotechnik. Eine gezielte Provokation? Wir finden, dass wir über Mittel einer radikal auftretenden Demonstration streiten sollten, weisen aber ganz klar das Auftreten der Polizei zurück. Sich vollgepanzert, mit Taschenlampen und Pfeffer im Anschlag vor eine Demonstration zu stellen ist sicher nicht deeskalierend. Ebenso nicht das übermäßige Polizeiaufgebot. Die Polizei ist und bleibt weder Freund noch Helfer. Eben deshalb dürfen wir uns nicht auf diese verlassen. Es geht dieser gewiss nicht darum Frieden zu stiften, sonder vielmehr darum, die radikale Antifa als „Straftäter“ zu diskreditieren. Darum geht hierbei auch ganz klar die Kritik an bürgerliche Presse, welche nur Polizeiberichte abschreibt und als Headliner „Ermittlungen nach Linker-Szene-Demo“ nimmt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Demo ist auch wirklich zu viel verlangt.
Wir wollen unsere Reichweite an dieser Stelle nutzen, um einen Diskurs um Aktionsformen und eine neue Ausrichtung von Protest anzustoßen. Wir bekommen zum Teil das Gefühl nicht los, dass trotz einer erfolgreichen Demonstration, in vieler Hinsicht Strukturen und Aktionsbereitschaft fehlen, um vorallem in Bezug auf die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, dem Rechtsruck aktiv etwas entgegen zu setzen.
Wir würden gerne zu mehr Vernetzung aufrufen, sehen allerdings auch die vielschichtigen Probleme, welche in dieser Belange in und um die Szene existieren. Das wichtigste ist, zu erkennen das nur Selbstorganisation einen aktiven Protest garantieren kann. Wir hoffen deshalb, dass wir mit diesem Post dazu anstoßen können, dass auch in eurem Umfeld Menschen gesucht und gefunden werden können, mit denen sich Protest autonom organisieren lässt. 
Wir müssen Strukturen etablieren, in denen wir unsere Erfahrungen teilen können, Inhalte austauschen und gemeinsam lernen. Das heißt vor allem Kollektive aufbauen und Bündnisarbeit vorantreiben. Also hiermit: organisiert euch! 
Falls auch ihr Anregungen zu Aktionsformen oder Fragen zu Möglichkeiten der Vernetzung habt, wollen wir hier eine Plattform schaffen, wo dies geäußert werden kann. Wir hoffen auf eure Inspirationen, denn auch uns fällt es manchmal schwer, konkrete Visionen für bewährte und weniger bewährte Aktionsformen zu entwickeln. Hier kann uns Diskurs sehr weiterhelfen, denn er erlaubt uns eine Orientierung an Bedürfnissen und Expertise von Interessierten, sowie schon Aktiven Menschen
Also in diesem Sinne: bildet Strukturen, seid solidarisch miteinander! Kämpfen wir für eine radikale antiautoritäre Linke!
Kontakt: antifascistadresden@systemli.org