Archiv für den Monat: Januar 2024

Die Gefahr durch rechts wächst. Antifaschistischer Selbstschutz jetzt!

Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Rechercheteam Correctiv einen Bericht über ein geheimes Treffen von hohen AfD-Funktionären, Finanziers und bekannten Neonazis, so unter anderem Martin Sellner. In diesem wurden Pläne über die Vertreibung und Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland besprochen.

Diese Aufdeckungen sind für uns wenig überraschend. Antifaschist*innen recherchieren seit Jahren über extrem rechte Netzwerke, decken Verbindungen der AfD in die Neonazi-Szene auf und setzen sich mit völkisch-nationalistischen sowie rassistischen Programmpunkten auseinander. Sie kämpfen seit Jahren gegen rechts, ob auf der Straße, in Publikationen, Musik oder durch Vereinsarbeit. Und das mitunter der Inkaufnahme der Gefahr für ihr eigenes Leben, durch Bedrohungen von Neonazis oder Verfolgung durch Sicherheitsbehörden wie dem Verfassungsschutz und der Polizei.

Und dennoch schockiert es uns: es zeigt wie organisiert Neonazis in diesen Zeiten sind und sich im Stande fühlen über groß angelegte Säuberungspläne zu reden. Dass dem Neonazismus mit der AfD, die sich im Umfragehoch suhlt, ein parlamentarischer und bald auch regierungsbeteiligter Arm geboten wird, ist brandgefährlich.

Wir können nicht länger die Augen vor der faschistischen Gefahr verschließen. Deshalb kann dies für uns nur eins heißen:
Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen. Und zwar jetzt!

Wir müssen uns organisieren, Kollektive aufzubauen und gemeinsam für Antifaschismus eintreten. Es heißt sich solidarisch mit Menschen, die nicht in das rechte Weltbild passen zu solidarisieren und gegen jede Menschenfeindlichkeit entschlossen aufzustehen. Es heißt solidarische Nachbarschaften zu etablieren und dafür zu sorgen, dass sich kein Fascho in unseren Kiezen wohl fühlt, geschweige denn erst reintraut. Und es heißt Faschist*innen, wo auch immer sie versuchen ihre Hetze reinzutragen, den Kampf anzusagen:

Doch wie tut ihr dies? Nehmt an antifaschistischen Protesten teil und organisiert selbst welche. Gründet Antifa Gruppen und vernetzt euch mit Mitmenschen.
Staat und Polizei werden uns nicht dabei helfen, die Bedrohung durch rechts effekitv abzuwenden. Kurzum: es gibt einen Grund, warum sich Nazis in Polizei- und Sicherheitsbehörden wohl fühlen. Sie gehen von einem autoritären Gesellschaftbild aus und unterstützen Hierarchien, die die Gesellschaft bewusst spalten. Und genau dort findet eine Überschneidung statt.

Wir brauchen uns nicht in die Illusion hüllen, dass der Staat sich effektiv für ein Abbau an faschistischen Tendenzen einsetzt, wenn doch diese sein eigenes Funktionieren stärken.
Aufgrund dessen sind wir weitestgehend auf uns selbst gestellt. Und genau deshalb lasst uns solidarisch antifaschistisch für eine befreite Gesellschaft kämpfen!

Es liegt auch an uns, das Wissen zum Kampf gegen Rechts weiterzugeben, deshalb „each one – teach one“ um in unserer Bewegung zu wachsen.
Sodem sei es: Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen! Kapital, Staat und Faschismus den Kampf ansagen! Widerstand jetzt!

Solidarität mit Tümpeltown! Leinemasch verteidigen!

Liebe Genoss*innen,

seit nun mehr als einem Jahr hält sich die Waldbesetzung ung Tümpeltown bei Hannover. Durch die Anstrengungen vieler Aktivistis konnte im letzten Jahr eine Rodung der Waldflächen verhindert werden, allerdings ist das Barrio Tümpeltown nun diesen Januar erneut räumungsbedroht. Wir wollen unsere Solidarität mit allen Aktivistis ausdrücken, die für den Erhalt dieser wertvollen Waldflächen und Tierschutzräume kämpfen. Wir finden es unfassbar beeindruckend, wie Aktivisti selbst in dieser trüben Jahreszeit den Mut und Courage aufbringen, einen Ort Natur zu bewahren. Sie sollten in einer Welt, wo die Klimakatastrophe droht uns jede Perspektive zu nehmen, jedem Menschen Orientierung bieten, Sinn im Kampf für den Erhalt unseres Planeten zu finden.

Im Januar letzten Jahres kämpften wir ebenfalls für den Erhalt von Waldflächen und unterstützten die Waldbesetzung bei Dresden, den Heibo. Allerdings zeigt sich, dass im Kampf gegen die Gier der Großunternhemen, der Staat das Handlanger darstellt und bereitwillig dieser Wolllust, fröhnend den Weg bereitet. Kapital und Staatsmacht bilden eine Bande, die nicht schon ohnehin unser aller Leben umschließt, sondern sich hier konkret in Repression gegen Aktivistis äußert. Sie tragen die Lasten von Repression oft weit weg von zivilgesellschaftlicher Unterstützung und sind dazu oft Opfer medialer Diffamierung ihrer gewählten Protestform. Es ist uns unerklärlich, wie in Zeiten des Klimawandels der Staatsapparat einen 10m breiten Autobahnstreifen, mit Gewalt gegen Aktivisti und der Zerstörung von Natur rechtfertigen kann. Das Erreichte gleicht einer Nullrechnung, während auf der anderen Seite nur unsere Wut darüber übrig bleibt.

Oft wird unterschätzt, dass Waldbesetzungen auch Freiräume der Entfaltung und Solidarität sind. Alternative Lebenskonzepte werden gelebt und können somit auch Orientierungspunkte für eine Gesamtgesellschaft sein. Die Räumung dieser Freiräume bedeutet die weitgehende Zerstörung von gelebter Vision. Die Vernichtung von Gesellschaft durch den Staat.
Von Sachsen bis Hannover, aus Heibo bis ins Barrio Tümpeltown, alle Wälder, Moore und Tümpel bleiben!
Ab dem 06.01. in die Leinemasch. Banden bilden und die Theorie Praxis werden lassen. Weil wir bleiben, bis jeder Baum und jedes Dorf bleibt!
„Der Staat zeigt Zähne und wir sorgen für Zahnausfall.“
Bis bald im Wald! #senfinihreaugen