Die Gefahr durch rechts wächst. Antifaschistischer Selbstschutz jetzt!

Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Rechercheteam Correctiv einen Bericht über ein geheimes Treffen von hohen AfD-Funktionären, Finanziers und bekannten Neonazis, so unter anderem Martin Sellner. In diesem wurden Pläne über die Vertreibung und Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland besprochen.

Diese Aufdeckungen sind für uns wenig überraschend. Antifaschist*innen recherchieren seit Jahren über extrem rechte Netzwerke, decken Verbindungen der AfD in die Neonazi-Szene auf und setzen sich mit völkisch-nationalistischen sowie rassistischen Programmpunkten auseinander. Sie kämpfen seit Jahren gegen rechts, ob auf der Straße, in Publikationen, Musik oder durch Vereinsarbeit. Und das mitunter der Inkaufnahme der Gefahr für ihr eigenes Leben, durch Bedrohungen von Neonazis oder Verfolgung durch Sicherheitsbehörden wie dem Verfassungsschutz und der Polizei.

Und dennoch schockiert es uns: es zeigt wie organisiert Neonazis in diesen Zeiten sind und sich im Stande fühlen über groß angelegte Säuberungspläne zu reden. Dass dem Neonazismus mit der AfD, die sich im Umfragehoch suhlt, ein parlamentarischer und bald auch regierungsbeteiligter Arm geboten wird, ist brandgefährlich.

Wir können nicht länger die Augen vor der faschistischen Gefahr verschließen. Deshalb kann dies für uns nur eins heißen:
Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen. Und zwar jetzt!

Wir müssen uns organisieren, Kollektive aufzubauen und gemeinsam für Antifaschismus eintreten. Es heißt sich solidarisch mit Menschen, die nicht in das rechte Weltbild passen zu solidarisieren und gegen jede Menschenfeindlichkeit entschlossen aufzustehen. Es heißt solidarische Nachbarschaften zu etablieren und dafür zu sorgen, dass sich kein Fascho in unseren Kiezen wohl fühlt, geschweige denn erst reintraut. Und es heißt Faschist*innen, wo auch immer sie versuchen ihre Hetze reinzutragen, den Kampf anzusagen:

Doch wie tut ihr dies? Nehmt an antifaschistischen Protesten teil und organisiert selbst welche. Gründet Antifa Gruppen und vernetzt euch mit Mitmenschen.
Staat und Polizei werden uns nicht dabei helfen, die Bedrohung durch rechts effekitv abzuwenden. Kurzum: es gibt einen Grund, warum sich Nazis in Polizei- und Sicherheitsbehörden wohl fühlen. Sie gehen von einem autoritären Gesellschaftbild aus und unterstützen Hierarchien, die die Gesellschaft bewusst spalten. Und genau dort findet eine Überschneidung statt.

Wir brauchen uns nicht in die Illusion hüllen, dass der Staat sich effektiv für ein Abbau an faschistischen Tendenzen einsetzt, wenn doch diese sein eigenes Funktionieren stärken.
Aufgrund dessen sind wir weitestgehend auf uns selbst gestellt. Und genau deshalb lasst uns solidarisch antifaschistisch für eine befreite Gesellschaft kämpfen!

Es liegt auch an uns, das Wissen zum Kampf gegen Rechts weiterzugeben, deshalb „each one – teach one“ um in unserer Bewegung zu wachsen.
Sodem sei es: Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen! Kapital, Staat und Faschismus den Kampf ansagen! Widerstand jetzt!