15.03.2025 | 13:00-15:00 | Marwa El-Sherbini-Park
Am 15.3. ist der Internationale Tag gegen Polizeigewalt. Überall auf der Welt dient die Polizei dem Staat als Machtinstrument, um die herrschenden Verhältnisse zu schützen. Dieser Status Quo bekämpft alljene, welche sich ein gutes Leben jenseits kapitalistischer Ausbeutung und struktureller Unterdrückung erhoffen. Diese Gewalt richtet sich besonders gegen arme und obdachlose Menschen, Menschen ohne deutschen Pass und Aktivist*innen. Die Polizei setzt rassistische und klassenfeindliche Politik mit Gewalt durch und schlägt dabei allzu oft soziale Bewegungen nieder.
Seit 1990 kamen mindestens 300 Menschen durch Polizeischüsse ums Leben und an die 200 Menschen starben in Polizeigewahrsam. Wir wollen daher an diesem Tag den Betroffenen von staatlicher Gewalt und Willkür gedenken, insbesondere derer, die durch die Polizei ermordert wurden. Diese Zahlen stehen für Menschenleben, für verlorene Freund*innen, Geschwister, Eltern. Ihr Tod ist kein „Einzelfall“, sondern Konsequenz eines Systems, das autoritäre und faschistische Tendenzen international immer weiter ausbaut. Unsere Freiheit wird durch einen Ausbau staatlicher Überwachung, repressivere Gesetze und staatlichen Verfolgungswahn mehr und mehr beschnitten.
Zudem eine Institution, welcher immer wieder mit Rassismus– und Sexismus-Vorfällen auffällt, mit mehr Geld und Befugnissen auszustatten, bedeutet keine Besserung unserer Verhältnisse, sondern eine zunehmende Bedrohung unserer Freiheit und Rechte.
Ebenso geht es um eine Justiz, die Beamt*innen mehr Glauben schenkt, als Betroffenen. Denn nicht nur die Polizei, sondern das gesamte staatliche Gebilde, ist von menschenfeindlichen Einstellungen durchsetzt.
Auf Polizei und Justiz ist kein Verlass. Daher kommt es auf unsere Solidarität an – auf den gemeinsamen Kampf dafür, dass staatliche Willkür und Gewalt ein Ende finden. Lasst und den Betroffenen Raum geben und ihren Verlust, als mahnenden Appell hinnehmen. Die Polizei ist und bleibt kein Freund und Helfer. Sie schikaniert, bedroht und ermordet.
Bringt gerne Kerzen und Blumen mit.